Hühner sind eine lustige Truppe

Foto: Jan Riephoff
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Hühner sind eine lustige Truppe

Der Geflügelhof von Carsten Bauck

Artgerechte Tierhaltung ist für Carsten Bauck selbstverständlich. Auf seinem Geflügelhof bei Uelzen haben die Hähne viel Zeit zum Faulenzen.

Es wäre so einfach für Carsten Bauck, sich bei dieser Gelegenheit als gütiger Bauer zu präsentieren. Ein Küken, gerade mal vier Tage alt, hat es flatternd über die kniehohe Absperrung des überdachten Geheges geschafft. Laut piepsend sucht es den Weg zurück. Carsten Bauck lässt es laufen. Mit großer Geste ein Küken aufzulesen, ist nicht sein Ding. Dass Bauck am Wohl seines Federviehs gelegen ist, merkt man auch so.

„Das ist unser Männerwohnheim“, sagt er und öffnet die Türe zu einem weiteren Stall. Von drinnen blicken ihm hunderte weißgefiederte Hähne entgegen. „Na Jungs?“, ruft Bauck. „Gerade Siesta?“ Er lacht. Sein Hof ist Teil der bundesweiten Bruderhahn-Initiative. Obwohl männliche Tiere wirtschaftlich unbrauchbar sind, zieht Bauck die jungen Hähne auf – finanziert durch den um vier Ethik-Cents teureren Eierverkauf.

 

Der 39-jährige Landwirt betreibt den Bauckhof im niedersächsischen Klein Süstedt bei Uelzen. Er ist großgewachsen und stets im Eilschritt unterwegs, um das tägliche Pensum zu schaffen. Bereits 1932 stellte Baucks Großvater den Hof auf Demeter-Bedingungen um. Seit der Enkel 2002 übernahm, hat er eine Geflügelwirtschaft etabliert, die von der Aufzucht, über die Futtermittelproduktion bis hin zur Schlachtung alle Schritte vor Ort vollzieht. „Unsere Verantwortung gegenüber den Tieren hört nicht an der Schwelle zum Schlachthof auf“, sagt Bauck mit ernster Miene.

Dass Bauck den Hof nach Abschluss der Fachschule für Ökolandbau weiterführte, war nicht selbstverständlich. „Ich hatte einige interessante Angebote“, erklärt er selbstbewusst. „Aber ich hatte echt Lust, nach Hause zu gehen.“ Der Gemüseanbau, wie ihn die Eltern zuvor betrieben hatten, ließ sich nicht mehr weiterentwickeln. Bauck ist ein Macher, ein Visionär. Ihn reizte die Herausforderung, etwas neues, ganz eigenes auf die Beine zu stellen.

Warum ausgerecht Geflügel? Bauck hält kurz inne, als hätte er sich diese Frage noch nie gestellt. „Ach!“, sagt er dann. „Hühner sind einfach eine lustige Truppe. Die sind mir hochgradig sympathisch und ich mache das hier alles richtig gern.“